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Das Heimeli ganz allein für uns

Unsere Enkel, Tom, (9) und die Zwillinge Maya und Lilly (7), wünschen sich immer mal wieder “das Heimeli für uns ganz allein“ - vorausgesetzt, es gibt noch ausreichend zu mampfen, vor allem Glace, und Fondue. Diese “für uns allein Momente“ sind ziemlich rar, denn möglich sind sie nur in der Zwischensaison.

Die Wetterprognosen sind phantastisch, und so freuen wir uns auf eine coole, gästefreie Zeit. Wie immer, wenn wir oben ankommen und das Heimeli für uns alleine haben, wird erst alles erkundet und gleich der Lagerraum in Beschlag genommen. Dann gibt’s, auch das ist Tradition, eine erste Kugel Eis. Danach wird diesmal “Restaurant“ gespielt. Zwei der Kinder sind Gäste, das dritte ist im Service. Bestellt kann alles werden, serviert wird, was grad möglich ist, bei allen anderen Bestellungen muss die Phantasie reichen. Hoch im Kurs ist im Moment das Mineralwasser aus dem Zapfhahn und dazu ein Guetzli von unserem lieben Bäcker Markus. Zwischenzeitlich können die Kinder auch die Kaffeemaschine bedienen, was bedeutet, dass entweder René oder ich den Gast spielen müssen. Etwas vom Wichtigsten beim Restaurantspiel ist das Abwaschen. Zugegeben, eigentlich lohnt es sich nicht, die Maschine für so wenig Geschirr in Betrieb zu nehmen. Doch wer einmal den Eifer der Kinder bei dieser Arbeit erlebt hat, wirft sämtliche Zweifel über den Haufen und entscheidet sich gegen die Ökologie und für den Spass. Es braucht drei Kinder für den Abwaschprozess - das macht diesen ja so besonders und schön. Jedes hat eine wichtige Aufgabe. Eines spült das Geschirr mit der Brause vor, räumt den Korb ein und schiebt ihn in die Maschine, das zweite zieht die Haube nach unten, startet den Prozess, wartet, bis das grüne Licht leuchtet um das Ende anzuzeigen, schiebt die Haube wieder hoch und den Korb auf die  Abtropffläche, und das dritte trocknet ab.

Aber es gibt noch viele weitere interessante Arbeiten, für die sich die Kinder gewinnen lassen. Feuer machen im Kachelofen, Heimeli-Sovenirs mit Heimeli-Werbeklebern bekleben, die Terrasse vom Neuschnee befreien… und, und, und. Doch das Highlight dieses Aufenthaltes ist ganz klar die Herstellung von Butter. Das alte Butterglas hat es den Kindern schon lange angetan, und da es noch mehr als einen halben Liter Rahm im Kühlschrank hat, finde ich wenig Argumente die dagegensprechen. So machen sich die drei an die Arbeit und wechseln sogar freiwillig ganz gerne ab, denn eine Weile kurbelt man schon, bis es nur noch Buttermilch und Butter im Glas hat. Danach, wie könnte es anders sein, gibt es einen feinen Älplerzmorga mit frischem Heimeli-Brot und Alpkäse.

Schlitteln im Frühlingsulz, gemeinsam eine feine Suppe kochen, Spielen im Schnee, Schneeschuhe ausprobieren, chillen auf der Terrasse... Langweilig wird es keinem der Kinder. Bevor es mit Sack und Pack wieder Talwärts geht, stossen wir noch mit einem Spezialdrink an und sind uns einig - es war toll, das Heimeli wieder einmal ganz für sich allein zu haben. Aber ich weiss schon heute - die Vorfreude auf die Saisoneröffnung am 17. Mai und auf ganz viele Gäste lässt nicht lange auf sich warten.

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